Rilke bis zum Himmel. Bildquelle: © Jörg Pauli | theater&mehr

bis zum himmel…

„Der Himmel, groß, voll herrlicher Verhaltung, ein Vorrat Raum, ein Übermaß von Welt. Und wir, zu ferne für die Angestaltung, zu nahe für die Abkehr hingestellt.” (Rainer Maria Rilke)

…und darüber hinaus…

ist ein Tanzprojekt von und mit Barbara Manegold und Rilke-Texten gelesen von Jörg Pauli: Poesie zum Hören und Sehen.

Rainer Maria Rilke wurde am 4. Dezember 1875 in Prag geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er – nicht sehr glücklich – in Prag. Er studierte Literatur, Kunstgeschichte, Philosophie in Prag und München.

1897 begegnete er Lou Andreas-Salomé (1861-1937), mit der er 1899/1900 nach Rußland reiste. Die intensive Beziehung dauerte zwar nur bis 1899, doch auch darüberhinaus blieben sie freundschaftlichverbunden und Lou, die sich 1912/13 bei Sigmund Freud als Analytikerin ausbilden ließ, vermittelte Rilke seine Kenntnisse der Psychoanalyse.

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Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, Niemandes Schlaf zu sein unter soviel Lidern Erläuterung zum Grabspruch “Die Rose mit ihren vielen Lidern, d. h. mit ihren wunderbaren, zart duftenden Blütenblättern lädt zum Schlaf, zur Ruhe, zur Erlösung völlig ein. Sie ist nach dieser Seite das Sinnbild der Sehnsucht nach Friede und Erlösung. Nun ist sie aber in ihrer Pracht auch das Sinnbild der Kraft, des Lebens; sodaß es ihre Lust ist, niemandes Schlaf zu sein. In ihr liegt also Spannung von Zartheit und Kraft; in diesem Sinne wird sie als reiner Widerspruch bezeichnet. Vielleicht darf man sagen, daß in diesem wunderbaren Gebilde der Rose die Spannung unseres Lebens zwischen Sehnsucht nach Ruhe und Trieb zur Fülle des Lebens sinnbildlich gelöst erscheine“. (Willi Nef im Schweizer Rosenblatt 12/1971)

1900 ließ er sich in der Malerkolonie Worpswede nieder und heiratete die Bildhauerin Clara Westhoff (1878-1954). Im Dezember 1901 wurde die gemeinsame Tochter Ruth (1901-1972) geboren. Auch diese Beziehung scheiterte – 1902 trennte sich das Paar.

Ab 1923 musste Rilke mehrmals für längere Zeit in ein Sanatorium. Rilke, ein großer Rosenfreund, erkrankte an akuter Leukämie, nachdem er sich in seinem Garten beim Rosenschneiden verletzt hatte.

Es wird erzählt, daß es für ihn als großer Rosenfreund es ein tröstlicher Gedanke gewesen sei, daß sein Leiden von einem Rosendorn herrührte. Er starb am 29.12.1926 im Sanatorium Val-Mont bei Montreux. Auf dem Friedhof des Bergdorfes Raron in der Schweiz steht auf seinem Grabstein die von ihm in seinem Testament vom 27. Oktober 1925 festgelegt Inschrift.

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Die Idee zu dem Stück „Bis zum Himmel und darüber hinaus…“ entstand bereits vor zwei Jahren. Ausgangspunkt war die Lyrik Rilkes, musikalisch umgesetzt in dem „Rilke Projekt“ von Schönherz und Fleer. Hierdurch inspiriert, erarbeitete die Castrop-Rauxeler Tänzerin Barbara Manegold eine Inszenierung, die Poesie, Musik und Tanz zu einer Einheit verbindet.

Das 75minütige Tanzvergnügen bietet einen stimmungsvollen Einblick in die Welt des Rainer Maria Rilke. Die Visualisierung der Gedankenwelt Rilkes in tänzerischer Form – Poesie zum Hören und Sehen. Ausschnitte des Stückes, das in Erkrath („mittendrin“ – ein Projekt des Bergischen Künstlerbundes BKB e.V.) und in Castrop-Rauxel („Künstlich Bunt“) zur Aufführung kamen, erfuhren beim Publikum eine große positive Resonanz. So entstand der Plan, das Stück auszubauen.

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Die acht Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles erhielten ihre Ausbildung in Manegolds „Tanz-Etage“. Neben Barbara Manegold wirkten mit: Milena Hölter, Lisa Keggenhoff, Marina Odehnal, Verena Schittkowski, Friederike Schroeder, Henrik Schwirtz und Frederike Stosz. Als Rezitator agierte Jörg Pauli/theater&mehr.

Infos und Karten gab es beim Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel.

pressestimmen

Auch die Presse war mehr als begeistert:

Presse 2008-01-31
Münsterschezeitung Online-Ausgabe 31.01.2008. Bildquelle: © Münstersche Zeitung.de